Die Molosser: Mächtige Hunde mit sanfter Seele
Molosser sind große, kräftige Hunde mit einer beeindruckenden Erscheinung, aber einem oft sanften Charakter. Sie wurden ursprünglich als Wach- und Schutzhunde gezüchtet und besitzen ein ruhiges, loyales Wesen. Trotz ihrer Stärke sind viele Molosser liebevolle Familienhunde, die eine enge Bindung zu ihren Menschen aufbauen.

Molosser
STECKBRIEF
Oberbegriff für mehrere Rassen
- Größe: 50–80 cm (je nach Rasse)
- Gewicht: 40–90 kg
- Lebenserwartung: 8–12 Jahre
- Charakter: Wachsam, stark, loyal, ruhig
- Herkunft: Antike (Mittelmeerraum)
- Alternative Namen: Molossoide Hunde
- Besonderheiten: Zu den Molossern zählen u. a. Mastiffs, Bulldoggen und Doggen; oft als Wach- oder Schutzhunde eingesetzt
Geschichte & Ursprung der Molosser
Die Geschichte der Molosser reicht weit zurück. Bereits in der Antike waren sie als Begleiter von Kriegern und Hirten beliebt. Ihre Kraft und Loyalität machten sie zu wertvollen Verbündeten auf dem Schlachtfeld und in der Landwirtschaft.
Der Name “Molosser” stammt von den Molossi, einem antiken griechischen Stamm, der für seine mächtigen Kriegshunde bekannt war. Diese Hunde waren die Vorfahren der heutigen Molosser-Rassen.
Im Mittelalter wurden Molosser als Wach- und Schutzhunde eingesetzt. Sie bewachten Burgen und Herden und dienten als treue Gefährten für ihre menschlichen Familien. Ihre beeindruckende Größe und ihr mutiger Charakter machten sie zu hervorragenden Beschützern.
Heute sind Molosser beliebte Haustiere und zeigen ihre Vielseitigkeit als Begleit-, Therapie- und Rettungshunde. Ihre ruhige Art und ihr freundliches Wesen machen sie zu idealen Begleitern für Menschen jeden Alters.
Charakter: Typische Eigenschaften der Molosser
Beliebte Molosser-Rassen
Die verschiedenen Molosser-Rassen haben unterschiedliche Temperamente und Bedürfnisse, doch alle teilen die typischen Molosser-Merkmale: Kraft, Loyalität, Wachsamkeit und eine enge Bindung zu ihren Menschen.

Mastiff
Eine der größten Hunderassen der Welt, sanftmütig und imposant zugleich.

Bullmastiff
Ein wachsamer, mutiger Hund, der sanft und treu gegenüber seiner Familie ist.

Dogue de Bordeaux
Französischer Molosser mit kräftigem Körperbau und einem liebevollen Wesen.

Cane Corso
Italienischer Schutzhund, selbstbewusst, intelligent und treu.

Tosa Inu
Japanischer Molosser, ursprünglich für Hundekämpfe gezüchtet, heute ein würdevoller Begleiter mit starker Persönlichkeit.

Kangal
Türkischer Herdenschutzhund, mutig und unabhängig mit starkem Schutzinstinkt.
Weitere Molosser-Rassen:
- Neapolitanischer Mastiff
- Spanischer Mastiff
- Kaukasischer Owtscharka
- Zentralasiatischer Owtscharka (Alabai)
- Südafrikanischer Boerboel
- Pyrenäenberghund
- Anatolischer Hirtenhund
- …
Einsatzbereiche von Molossern
Molosser sind vielseitige Hunde, die je nach Rasse und Charakter in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Als Familienhunde überzeugen sie mit ihrer Loyalität, Gelassenheit und tiefen Bindung zu ihren Menschen. Besonders die Englische Bulldogge, Französische Bulldogge oder der Bullmastiff sind für ihre ruhige, anhängliche Art bekannt und eignen sich hervorragend als liebevolle Begleiter.
Viele Molosser sind jedoch ursprünglich Arbeitshunde, die für Schutz- und Wachaufgaben gezüchtet wurden. Rottweiler, Cane Corso, Fila Brasileiro oder Dogo Argentino sind ausgezeichnete Schutzhunde, die ihr Zuhause und ihre Familie instinktiv bewachen.
Große Molosser wie der Kangal, Kaukasische Owtscharka oder Pyrenäenberghund werden als Herdenschutzhunde eingesetzt, um Vieh vor Raubtieren zu schützen. Auch als Diensthunde leisten Molosser wertvolle Arbeit – Rottweiler und Mastiffs werden häufig bei Polizei, Militär oder Rettungsdiensten eingesetzt.
Trotz ihrer beeindruckenden Stärke können einige Molosser auch als Therapie- und Begleithunde fungieren, da sie eine enge Verbindung zu Menschen aufbauen und Ruhe ausstrahlen.

Ernährung und Bewegung von Molossern
Ernährung: Qualität vor Quantität
- Proteinreiches Futter mit hohem Fleischanteil unterstützt die Muskelkraft.
- Gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren fördern Haut, Fell und Gelenke.
- Moderater Energiegehalt, um Übergewicht zu vermeiden – Molosser haben einen eher langsamen Stoffwechsel.
- Große Mahlzeiten aufteilen, da sie anfällig für Magendrehung sind. Mehrere kleine Portionen pro Tag verringern das Risiko.
- Langsames Fressen fördern, z. B. durch Anti-Schling-Näpfe, um Verdauungsprobleme zu vermeiden.
- Gelenkunterstützende Nahrungsergänzungen wie Glucosamin und Chondroitin sind besonders bei schweren Molossern sinnvoll.
Bewegung: Maßvolle Aktivität statt Überlastung
- Regelmäßige, moderate Bewegung – lange Spaziergänge statt intensiver Sprinteinheiten.
- Schonender Muskelaufbau, z. B. durch leichtes Bergauf-Gehen oder Schwimmen, stärkt die Gelenke ohne Überlastung.
- Keine übermäßige Belastung im Wachstum – Junghunde sollten Treppensteigen, Sprünge oder lange Läufe vermeiden.
- Geistige Beschäftigung ist genauso wichtig wie körperliche – Nasenarbeit, Suchspiele oder Grundgehorsamstraining halten sie mental fit.
- Auf Wetterbedingungen achten – viele Molosser vertragen Hitze schlecht, daher Spaziergänge im Sommer auf die kühlen Morgen- und Abendstunden verlegen.
Tipp: Regelmäßige Tierarztbesuche sind für Molosser unerlässlich, um potenzielle gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen. Du solltest auch auf bestimmte gesundheitliche Anfälligkeiten achten, die bei diesen Rassen häufiger vorkommen können, wie z. B. Hüftdysplasie.
Erziehung und Training: Worauf achten?
Die Erziehung eines Molossers erfordert Geduld, Konsequenz und eine ruhige, souveräne Führung. Da diese Hunde oft eigenständig denken und eine starke Persönlichkeit haben, ist es wichtig, von Anfang an klare Regeln zu setzen und konsequent zu bleiben. Eine frühe Sozialisation spielt eine entscheidende Rolle – dein Molosser sollte viele verschiedene Menschen, Hunde und Umgebungen kennenlernen, um Unsicherheiten oder übermäßiges Wachverhalten zu vermeiden. Dabei hilft eine liebevolle, aber bestimmte Erziehung ohne Härte, denn Molosser reagieren sensibel auf Druck, aber gut auf positive Verstärkung.
Leinenführigkeit und Grundgehorsam sind essenziell, da ihre körperliche Stärke schnell zum Problem werden kann, wenn sie nicht gut trainiert sind. Ihr natürlicher Schutzinstinkt sollte gezielt kontrolliert werden – sie müssen lernen, entspannt zu bleiben, wenn Fremde oder Besuch kommen, und nicht unkontrolliert zu bellen.
Kurze, aber regelmäßige Trainingseinheiten halten ihre Aufmerksamkeit hoch, und geistige Beschäftigung, wie Suchspiele oder Nasenarbeit, fördert ihre Intelligenz. Wichtig ist auch, sie nicht zu sehr in ihre Schutzrolle schlittern zu lassen – entspanntes Verhalten sollte immer belohnt werden. Mit Geduld, Konsequenz und der richtigen Balance zwischen Führung und Vertrauen wird dein Molosser ein treuer, ausgeglichener und gut erzogener Begleiter.
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FAQ
Sind Molosser gute Familienhunde?
Ja, Molosser können ausgezeichnete Familienhunde sein. Sie sind oft sanft, geduldig und liebevoll, was sie zu idealen Begleitern für Kinder und Erwachsene gleichermaßen macht.
Wie viel kostet ein Molosser-Hund?
Die Kosten für einen Molosser können stark variieren, abhängig von Faktoren wie Rasse, Alter, Zucht und Gesundheitsstatus. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass die Kosten für die Anschaffung eines Hundes nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten für die Pflege und Haltung eines Hundes sind.
Wie lange leben Molosser-Hunde?
Die Lebenserwartung eines Molossers kann von Rasse zu Rasse variieren, liegt aber im Durchschnitt zwischen 6 und 10 Jahren. Einige Molosser können jedoch mit guter Pflege und Gesundheitsvorsorge bis ins hohe Alter leben.
Welche gesundheitlichen Probleme sind bei Molossern häufig?
Molosser können anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme sein, einschließlich Hüftdysplasie, Herzerkrankungen und bestimmte Hautprobleme. Regelmäßige Tierarztbesuche sind wichtig, um diese Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Welche Molosser-Rassen sind für Anfänger geeignet?
Einige Molosser, wie der Boxer oder der Bernhardiner, können gut für Anfänger geeignet sein, da sie oft ein freundliches und anpassungsfähiges Temperament haben. Es ist jedoch wichtig, dass jeder neue Hundebesitzer bereit ist, die Zeit und Mühe in die Ausbildung und Pflege ihres neuen Begleiters zu investieren.